Es war 2007, ich hatte gerade meine Prüfung zum diplomierten Berufsorientierungstrainer abgelegt, übrigens vom AMS bezahlt. Arbeitslos gemeldet habe ich mich sofort beim AMS beworben, um als Berater meine jahrzehntelange Erfahrung in der Arbeitswelt sinnvoll zu nutzen. Nach sechs Wochen bekam ich Antwort: Leider ist im Moment für mich keine Verwendungsmöglichkeit gegeben, aber man hält mich in Evidenz...
Mein Berater hat mir dann gestanden, dass ich, wäre ich 10 Jahre jünger gewesen, mit Sicherheit genommen worden wäre, da das AMS derzeit dringend Nachwuchs rekrutiert.
Zu alt mit 55 Jahren? Ich hatte noch 10 Jahre zu arbeiten bis zur Pension! Wenn schon das AMS da nicht mit gutem Beispiel vorangeht, wie kann man das dann von Unternehmern verlangen?
Es hat dann allerdings nicht sehr lange gedauert, bis ich vom AMS wegen drohender Langzeitarbeitslosigkeit auf einen Berufsorientierungskurs geschickt wurde, mein diesbezügliches Diplom in Berufsorientierung völlig missachtend...
arquus - 22. Okt, 15:14
Ökostrom AG – ausserordentliche Hauptversammlung am 21. Oktober 2009.
Eine relativ junge Firma, gerade einmal etwa 10 Jahre alt.
Die Ideen dahinter: (aus dem Punkt "Mission" der Website) "...Die oekostrom AG initiiert eine neue Energie-Kultur. Wir bringen unseren Kunden und Partnern die besondere Qualität der umweltgerechten Erzeugung und den sorgsamen, bewussten Einsatz von oekostrom® nahe und helfen dabei aktiv mit, Ressourcen zu schonen und Geld einzusparen.
Unser Verantwortung
Wir wirtschaften nachhaltig, kommunizieren offen und bekennen uns zu unserer gesellschaftlichen Verantwortung. Die Einhaltung rechtlicher Rahmenbedingungen ist für uns eine Selbstverständlichkeit."
Schon der erste Grund für die Einberufung der ausserordentlichen Hauptversammlung wäre zu diskutieren gewesen, der zweite, etwa eine Woche später von einem Großaktionär angegebene Grund, hatte dann aber doch große Auswirkungen. Verlangte der über 5% des Aktienkapitals haltende Aktionär die Reduktion der Kontrolle auf das gesetzliche Mindestmass von drei AufsichtsrätInnen. Das ist das gute Recht des Aktionärs.
Aber man muss auch sehen dass das nicht besonders günstig ist, da beim Ausfall eines/r Aufsichtsrates oder -rätin es notwändig würde eine weitere, kostspielige ausserordentliche Hauptversammlung einzuberufen.
Aber (vielleicht angeregt durch die drohende Abwahl des Aufsichtsrates) der Aufsichtsrat reagierte sofort: Absetzung des Vorstandes und Übernahme der Vorstandsagenden durch zwei ruhend gestellte Aufsichtsräte...
Jetzt bin ich weit davon entfernt, diese Handlungsweise als schlecht und ungünstig für die Firma ökostrom AG zu sehen und ich bin gespannt, ob die neuen Vorstände den Karren an der drohenden Wand vorbeisteuern können. Im Hinterkopf bleibt aber immer noch der Gedanke: Was wäre gewesen, wenn die Abwahl der Aufsichtsräte nicht zur Diskussion gestanden wäre? Wäre der Herr Mag. Pierer noch immer in Amt und Würden?
Nach 6 Stunden Diskussionsverfolgung bei der Hauptversammlung und der Kündigung eines Fünftels der Belegschaft der Ökostrom beginnt eine kleines Warnlicht in meinem Kopf zu leuchten – übrigens ein Ökostrom-gespeistes...
Aber vielleicht ist die Sturm- und Drangperiode des Unternehmens ÖkostromAG jetzt vorbei und das Unternehmensschiff wird in ein ruhigeres Fahrwasser gesteuert. Das hoffe ich für die Ökostrom AG, für die schwankende Belegschaft, die hoffentlich nicht über Bord geht und für die Idee, die heute noch viel aktueller ist als bei der Gründung!
arquus - 22. Okt, 14:36
In allen Zeitungen wird die HacklerInnenpension und überhaupt die Pensionsregelungen diskutiert. Eigentlich finde ich es schlimm, dass über ein Auslaufen dieser Regelung diskutiert wird. Noch nie haben in Österreich nach dem Weltkrieg so viele Leute so lange Zeit gearbeitet wie heute. Das sind genau diese Menschen, die 40 oder 45 Jahre lang Steuern und Pensions- und andere Sozialbeiträge gezahlt haben und damit den Leuten die Pensionen ermöglichten, die diese schon im zarten Alter von 52 bis 60 Jahren in Anspruch genommen haben und das nach Arbeitszeiten von 25 -35 Jahren!
Würde man alle arbeitenden Menschen nicht im Alter von 60 bei Frauen (mit Anrechnung der Kinderbetreuungszeiten) und 65 Jahren bei Männern, sondern eben nach einer Arbeitszeit von 40 oder 45 Jahren in Pension gehen lassen, gebe es kein Pensionsproblem.
Ein viel einträglicheres Faktum wird gerne von den Politikern (vielleicht wei selbst betroffen?) immer wieder übersehen oder gar nicht erst diskutiert:
Wie kann es sein, dass besser verdienende ArbeinehmerInnen anteilig weniger für Sozialabgaben zu zahlen haben, als eben schlechter bezahlte? Diese heilige Kuh anzutasten wäre weitaus einträglicher für Pensionen und Krankenkassen!
arquus - 22. Okt, 14:01